Die Jugendfeuerwehr Baden-Württemberg befindet sich im stetigen gesellschaftlichen Wandel und passt sich immer wieder Neuentwicklungen und aktuelle Herausforderungen an. Wie wichtig das Thema Prävention, Kindeswohlgefährdung und die aktive Aufklärungsarbeit ist, wird durch unser Seminarangebot und Ausbildungs- und Veranstaltungsinhalte verdeutlicht. Immer wieder werden wir mit der Situation konfrontiert, dass Kinder und Jugendliche vermehrt mit Grenzverletzungen, Übergriffen, sexualisierter Gewalt, Misshandlung und Vernachlässigungen zu kämpfen haben.
Die Jugendfeuerwehr steht mit ihrer KaReVeTo Wertevermittlung für das Bestärken, das Unterstützen und das Schützen von Kindern und Jugendlichen und übernimmt somit ganzheitlich Verantwortung. Wir möchten auch weiterhin diese Werte vermitteln, anleiten und leben. Daher möchten wir uns mit dem Thema Schutzkonzept aktiv beschäftigen und mögliche Perspektiven zur Entwicklung schaffen.
Mit Hilfe eines Schutzkonzeptes möchten wir Betreuende der Kinder- und Jugendgruppen eine verbesserte Führung und Leitung ermöglichen. Wir möchten Bewusstsein schaffen für dieses Themenfeld. Unsere Mitglieder sensibilisieren, aufklären und einen Handlungsrahmen entwickeln und schaffen. „Wie gehe ich mit akuten Krisen- und Verdachtsfällen um?“ – „Welche Ressourcen habe ich und kann ich in meiner Funktion leisten?“ – „Welche Risikofaktoren sind Bestandteil in der Jugendfeuerwehrtätigkeit?“ – „Wie kann ich Tätern keinen (Frei)Raum geben?“ – „Wo gibt es Hilfemöglichkeiten und Fachberatungen?“ Des Weiteren konnten wir seit Anfang des Jahres die fachliche Beratung “Unterstützung im Ehrenamt” innerhalb unserer Angebote etablieren. Dieses Angebot kann in herausfordernden Lagen innerhalb des Feuerwehralltag von Kinder- und Jugendgruppenleitenden und sonstigen Beteiligten Personen genutzt werden und ermöglicht einen fachlichen Austausch mit Mitarbeitern des Bildungsteams. Die Anzahl bislang eingegangener Anfragen belegt vorhandene Beratungsbedarfe und bestärkt uns den eingeschlagenen Weg konsequent weiter zu verfolgen.
Manuela Buck, Bildungsreferentin JF Baden-Württemberg
Schutzkonzepte in Jugendverbänden Anforderungen an Vorkehrungen zur Vermeidung von Kindeswohlgefährdung in Jugendverbänden bestehen seit vielen Jahren. Aufgetretene Missbrauchsfälle in den zurückliegenden Jahren zeigen leider, dass weitere Anstrengungen erforderlich sind. Sogenannte Schutzkonzepte stellen erweiterte und verbesserte Methoden und Verfahren dar, mit denen Organisationen Kinder und Jugendliche schützen können. Neben der ureigenen intrinsischen Motivation die anvertrauten Kinder und Jugendliche bestmöglich zu schützen, stellt das Vorhandensein eines wirksamen Schutzkonzeptes für einen Jugendverband natürlich ein wichtiges Qualitätsmerkmal dar. Eltern, die Gesellschaft, aber auch Zuschussgeber erwarten immer öfters entsprechende Vorkehrungen. Für bestimmte Träger der Jugendarbeit hat der Gesetzgeber bereits eine Verpflichtung zur Vorhaltung von Schutzkonzepten erlassen. Die Ausdehnung dieser Verpflichtung auf Jugendverbände ist in der Diskussion. Immer mehr Jugendfeuerwehren sehen sich mit dem Thema Schutzkonzepte konfrontiert. Dies zeigen Anfragen im Jugendbüro. Die Jugendfeuerwehr Baden-Württemberg hat diese Entwicklung aufgegriffen. Wir möchten unsere Jugendfeuerwehren auch weiterhin bestmöglich unterstützen. Möglichkeiten zur Umsetzung werden aktuell diskutiert. Wir halten Euch auf dem Laufenden! |