Statistik 2024: Erneut deutlicher Anstieg der Mitgliederzahlen in der Jugendfeuerwehr  – Jugendfeuerwehr Baden-Württemberg

Statistik 2024: Erneut deutlicher Anstieg der Mitgliederzahlen in der Jugendfeuerwehr 

Introbild

Die Jugendfeuerwehren in Baden-Württemberg verzeichnen weiterhin ein kontinuierliches Wachstum. Zum Stichtag 31. Dezember 2024 waren insgesamt 40.662 Kinder und Jugendliche Mitglied einer Jugend- oder Kindergruppe. Dies entspricht einer Zunahme von 1.984 Mitgliedern im Vergleich zum Vorjahr. Die Geschlechterverteilung zeigt, dass 30.406 Jungen, 10.252 Mädchen und vier diverse Personen Teil der Jugendfeuerwehr sind. Gerade aufgrund der stabilen Übertrittsrate von rund 2.000 Jugendlichen in die aktiven Einsatzabteilungen bleibt die Jugendfeuerwehr die zentrale Nachwuchsorganisation der Feuerwehren in Baden-Württemberg.

Positive Entwicklung durch Kindergruppen

Ein wesentlicher Faktor für den Mitgliederzuwachs ist die steigende Anzahl an Kindergruppen. Aktuell existieren knapp 400 Kindergruppen mit über 7.000 Mitgliedern im Land. In rund 1.100 Gemeinden in Baden-Württemberg erreicht die Verbreitung der Kindergruppen eine Quote von 38 %. In einigen Jugendfeuerwehren werden Kinder bereits vor Vollendung des zehnten Lebensjahres aufgenommen, ohne dass eine offizielle Kindergruppe besteht. Im vergangenen Jahr wurden auf diese Weise 1.723 Kinder in die Jugendfeuerwehren integriert.

Die Nachfrage nach Plätzen in den Kinder- und Jugendgruppen variiert regional stark. Besonders erfreulich ist, dass etwa 50 % der Kindergruppen mehr Interessenten haben, als sie aufnehmen können. Dies unterstreicht die hohe Bedeutung und Attraktivität dieses Angebots.

Steigender Anteil an Mädchen

Die Geschlechterverteilung in den Jugendfeuerwehren zeigt, dass insbesondere in den Kindergruppen der Anteil an Mädchen stetig steigt. Insgesamt liegt der Frauenanteil in den Kinder- und Jugendgruppen mittlerweile bei über 25 %.

Fluktuation: Eintritte, Übertritte und Austritte

Die Mitgliederfluktuation ist ein wesentlicher Indikator für die Entwicklung der Nachwuchsarbeit. Die Eintritte in die Jugendfeuerwehren übersteigen weiterhin die Austritte sowie die Übertritte in die Einsatzabteilungen. Im vergangenen Jahr wurden 378 Mädchen und 1.666 Jungen in die Einsatzabteilungen übernommen. 

Austritte aus der Jugendfeuerwehr sind häufig auf schulische und berufliche Verpflichtungen zurückzuführen. Rund 22 % der Ausgetretenen gaben dies als Hauptgrund an. Zudem entschieden sich etwa 5 % der Jugendlichen bewusst gegen eine Übernahme in die Einsatzabteilung. Insgesamt betrifft dies 184 Jugendliche im übernahmefähigen Alter. Während es gelingt, neue Mitglieder zu gewinnen, bleibt die langfristige Bindung an die Feuerwehr weiterhin eine zentrale Aufgabe.

Betreuung und Personalressourcen

Die Betreuung der Kinder- und Jugendgruppen erfordert erhebliche personelle Ressourcen. Bisher wurden fehlendes Personal und der hohe Betreuungsaufwand als Hindernisse für die Gründung neuer Kindergruppen genannt. Dennoch zeigt sich, dass immer mehr Feuerwehren diesen Schritt wagen. Aktuell engagieren sich über 2.000 Betreuerinnen und Betreuer in den Kindergruppen und mehr als 11.000 Personen in den Jugendgruppen. Der Großteil der Betreuungspersonen ist männlich. Weiterhin bestehen in 335 Jugendfeuerwehren personelle Engpässe. 272 Jugendfeuerwehren geben an, mehr Interessenten zu haben, als sie aufnehmen können. 

Fazit und Ausblick

Die statistische Auswertung für das Jahr 2024 gibt wertvolle Einblicke in die Entwicklung der Jugendfeuerwehren in Baden-Württemberg. Auf Basis dieser Daten lassen sich Trends und Herausforderungen frühzeitig erkennen und gezielt gegensteuern. Die Zahlen stammen aus den Erhebungen des Statistikportals der Deutschen Jugendfeuerwehr und basieren auf Meldungen der einzelnen Gemeinden und Gruppen.

Neugründungen von Jugendfeuerwehren sowie Kinder- und Jugendgruppen sollten beim Jugendbüro der Jugendfeuerwehr Baden-Württemberg über die entsprechenden Formulare auf der Internetseite angemeldet werden.