Präventionsbox veröffentlicht – Jugendfeuerwehr Baden-Württemberg
 Präventionsbox veröffentlicht

Präventionsbox veröffentlicht

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Der Schutz von Kindern und Jugendlichen ist ein wesentlicher Auftrag in der Kinder- und Jugendarbeit und damit auch bei uns in den Jugendfeuerwehren.

Bereits seit vielen Jahren ist das Thema präsent und auch fester Bestandteil unserer Ausbildungen. Bereits im Jugendgruppenleiterlehrgang gibt es eine Einheit zum Thema Prävention gegen sexuelle Gewalt, ebenso im Lehrgang Jugendfeuerwehrwart. Ergänzend dazu bietet die Jugendfeuerwehr Baden-Württemberg jedes Jahr ein Tagesseminar „Kindeswohlgefährdung – bei uns (k)ein Thema“ an. 

Ergänzend zu den Schulungsangeboten ist es nun so weit, dass die Jugendfeuerwehr Baden-Württemberg die Präventionsbox fertiggestellt hat und diese nun als Download auf der Homepage zur Verfügung steht. Die Präventionsbox soll als Handwerkszeug für alle Tätigen in der Jugendarbeit verstanden werden. In gedruckter Form wurde sie an die Kreisjugendfeuerwehrwarte im Rahmen des Kreisjugendfeuerwehrwartseminars 2022 verteilt.

Die Präventionsbox ist gefüllt mit Material und Hintergrundwissen rund um das Thema sexuelle Gewalt und Kindeswohlgefährdung. Sie enthält das Präventionskonzept der Jugendfeuerwehr Baden-Württemberg, Material zum Handeln im Notfall (Beobachtungsbögen, Kontaktdaten zu Beratungsstellen…), Hinweise zum erweiterten Führungszeugnis sowie eine Spielesammlung zur Umsetzung in den Gruppenstunden. Sie soll als Sammlung aller wichtigen Informationen dienen.

Bei der Vorstellung der Präventionsbox beim Kreisjugendfeuerwehrwartseminar im April 2022 betont Franziska Weiger-Fliß, Bildungsreferentin der Jugendfeuerwehr Baden-Württemberg, dass „Prävention genauso selbstverständlich sein sollte, wie der vorbeugende Brandschutz bei der Feuerwehr. Dafür ist es notwendig, dass wir uns mit diesem etwas unbequemen Thema beschäftigen und alle Akteure der Jugendarbeit dafür sensibilisieren, indem wir darüber sprechen und nach innen und außen zeigen, für welche Werte wir stehen und welches Verhalten wir nicht tolerieren.“

Die Feuerwehr und damit auch die Jugendfeuerwehr ist ein Querschnitt der Gesellschaft und damit haben wir sowohl potentielle Täter*innen sowie auch Opfer in unseren Reihen. Es ist besser, dass man sich im Voraus mit diesem Thema beschäftigt, und nicht erst, wenn es bereits zu spät ist und man mitten in einer Situation steckt und dann keinen kühlen Kopf mehr hat und womöglich unüberlegt handelt. Ein Teil der Präventionsarbeit ist das erweitere Führungszeugnis. Hierzu wurde bereits im Jahr 2016 eine Empfehlung zur Umsetzung des Bundeskinderschutzgesetzes bei den Gemeindefeuerwehren gemeinem mit dem Innen- und Sozialministerium erarbeitet. Die wichtigere Aufgabe ist es, alle Beteiligten aufzuklären, zu schulen und zu sensibilisieren und unsere Kinder und Jugendlichen dabei zu unterstützen, dass sie selbstbewusst und stark auftreten können.

Wir sind der Meinung, dass die Jugendfeuerwehrwarte, Jugendgruppenleiter*innen und Betreuenden mit diesem Thema nicht alleine gelassen werden dürfen. Daher wird Landesjugendleiter Andreas Fürst im Präsidium des Landesfeuerwehrverbandes die Kreisverbandsvorsitzenden ebenfalls für dieses Thema sensibilisieren und ihnen die Präventionsbox aushändigen.

„Ich bin froh und dankbar, dass wir die Präventionsbox erarbeitet haben und damit allen Tätigen in der Jugendarbeit Hilfsmittel an die Hand geben können“ betont Landesjugendleiter Andreas Fürst bei der Vorstellung der Box.

Auch im Zusammenhang mit dem Thema Prävention wird auf das Erarbeitet aus unserem KaReVeTo-Projekt zurückgegriffen. So wurde davon abgesehen, extra einen Verhaltenskodex zu erstellen, dafür wird auf den Wertekodex verwiesen. In dem Wertekodex wird klar benannt, welche Verhaltensweisen erwartet und erwünscht werden. Der Wertekodex soll bei Ernennungen, Beförderungen usw. ausgegeben werden. Es macht außerdem Sinn, den Wertekodex im Team der Betreuenden aufzuarbeiten und gemeinsam zu definieren, was das für die Arbeit in der eigene Jugendfeuerwehr bedeutet.

Es ist wichtig, dass wir über dieses Thema breit aufgestellt sprechen. Daher bietet die Jugendfeuerwehr Baden-Württemberg in diesem Jahr vier Abendveranstaltungen zum Thema Prävention an, um allen Interessierten die Möglichkeit zu geben, sich zu informieren. Weitere Infos dazu gibt es auf unserer Homepage.

Beim Thema Prävention gegen sexuelle Gewalt und Kindeswohlgefährdung geht es nicht darum, Angst zu verbreiten. Es geht darum, dass wir mit offenen Augen und Ohren durch unsere Jugendfeuerwehrwelt gehen, ein vertrauensvolles Verhältnis zu unseren Kindern und Jugendlichen pflegen und für dieses Thema sensibilisiert sind!

Die Feuerwehr soll ein sicherer Ort für Kinder und Jugendliche sein.

Hier geht es zur Präventionsbox.